Kilometerweise besondere Momente
Mehr als 2500 Kilometer hat die Angel-Fackel, das engelsförmige Wahrzeichen des Kinder-Lebens-Laufs, inzwischen hinter sich. Sie war in den HĂ€nden von FuĂgĂ€ngern, Radfahrern, auf Kutschen, Treckern und in historischen Fahrzeugen unterwegs. Ihr Weg fĂŒhrt sie durch ganz Deutschland, von Kinderhospiz zu Kinderhospiz, ĂŒber 6000 Kilometer weit. Stationen des Kinder-Lebens-Laufs sind die ĂŒber 100 Mitgliedseinrichtungen des Bundesverbands Kinderhospiz, ambulante oder stationĂ€re Kinderhospize, die in dem Kinder-Lebens-Lauf eine groĂe Chance sehen. âViele unserer Mitglieder veranstalten wunderbare Aktionen, wenn die Fackel bei ihnen eintrifftâ, berichtet Sabine Kraft. Die GeschĂ€ftsfĂŒhrerin des Bundesverbands ist selbst oft mit dabei, wenn die Fackel weitergegeben wird. Im Wechsel begleiten die Mitarbeiter den Kinder-Lebens-Lauf mit einem eigenen Tourbus.
âWir erleben hier kilometerweise besondere Momenteâ, erklĂ€rt Kraft. âVom Kindergartenkind bis zum BĂŒrgermeister, oft steht eine ganze Gemeinde oder Stadt hinter der Aktion zugunsten ihres Kinderhospizdienstes vor Ort!â Damit wird eines der Ziele erreicht, die mit dem Kinder-Lebens-Lauf verwirklicht werden sollten: Aufmerksamkeit fĂŒr die Menschen, die sich in Deutschland so verlĂ€sslich fĂŒr die weit ĂŒber 40.000 Familien einsetzen, die ein lebensverkĂŒrzend erkranktes Kind haben. âEin Kinderhospiz ist kein Ort, den man sucht, wenn man ihn nicht brauchtâ, weiĂ Sabine Kraft. âDeshalb ist es auch so schwierig, UnterstĂŒtzer zu finden, die dem Tabuthema âKinder und Todâ offen begegnen.â Der Kinder-Lebens-Lauf jedoch macht unbeschwerte Begegnungen möglich und zeigt, wie erfĂŒllend es ist, sich fĂŒr Familien mit unheilbar kranken Kinder einzusetzen. âIn der Kinderhospizarbeit geht es nicht ums Sterben. Es geht darum, noch so viel GlĂŒck wie möglich erlebbar zu machen! Wer unsere Fackel ein kleines StĂŒck weit trĂ€gt, setzt damit ein groĂes Zeichen der SolidaritĂ€tâ, so Kraft. âEs ist sehr bewegend zu sehen, welche Emotionen das auf beiden Seiten freisetzt.â
FĂŒr betroffene Familien ist es im Alltag oft schwer, nicht ins gesellschaftliche Abseits zu geraten â die Krankheit des Kindes beansprucht oft ihre ganze Energie, alle zeitlichen KapazitĂ€ten, bringt neben all den Ăngsten auch noch finanzielle Sorgen mit sich. AuĂenstehende wenden sich oft ab, weil sie das Schicksal nicht mitansehen können oder schlicht zu unsicher sind, wie man in einer solchen Situation reagiert. âDie schönsten Momente im Kinder-Lebens-Lauf sind die, bei denen sich Kranke und Gesunde gemeinsam auf den Weg machenâ, erzĂ€hlt Sabine Kraft.
Derzeit ist der Kinder-Lebens-Lauf in Nordrhein-Westfalen unterwegs, danach wird er weiter durch die sĂŒdlichen und östlichen BundeslĂ€nder wieder zurĂŒck nach Berlin fĂŒhren. Am 13. Oktober, dem Welthospiztag, endet die Kampagne in Deutschland.
Nachwirken wird der Kinder-Lebens-Lauf jedoch weit lĂ€nger. Sogar weltweit, denn als Vorsitzende des internationalen Kinder-Palliativnetzwerkes ICPCN hat Sabine Kraft den AnstoĂ fĂŒr Kinder-Lebens-LĂ€ufer auf allen Kontinenten gegeben. Bei einem internationalen Kongress im Mai verteilte sie Angel-Fackeln an alle teilnehmenden Staaten; bis zum nĂ€chsten Treffen 2020 planen die Mitglieder eigene Kinder-Lebens- LĂ€ufe nach deutschem Vorbild. Der Kinder-Lebens-Lauf: Eine Idee, die bewegt, im GroĂen wie im Kleinen.
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